Als Abschluss unserer kleinen Serie über die Trinkwasserqualität werfen wir noch einen Blick auf die verschiedenen Möglichkeiten das Wasser aus der Leitung selbst zu filtern und zu verbessern. Mittlerweile sind hunderte verschiedener Modelle auf dem Markt mit ziemlich unterschiedlicher Wirkungsweise und Ergebnissen. Grundsätzlich gibt es bei den allermeisten Angeboten drei verschiedene Hauptarten von Filtern: Aktivkohlefilter, Ionentauscher und Umkehrosmosesysteme.
AKTIVKOHLE
In Aktivkohlefiltern wird das Trinkwasser durch verschiedene Schichten geleitet. Aktivkohle hat eine sehr große innere Oberfläche, welche gelöste Partikel aufnimmt. Kohlenstoff wirkt zusätzlich als Reduktionsmittel und kann Oxidationsmittel wie Ozon oder Chlor aus Brauch- und Abwasser aufnehmen.
Bei der Filtration und Adsorption werden die zu entfernenden Stoffe von der Aktivkohle aufgenommen und in der Kohlenstoffmasse angereichert. Grobe Partikel, die größer sind als die Poren der Aktivkohle, werden mechanisch zurückgehalten.
Die Filter wirken gegen bestimmte gelöste organische Stoffe, z.B. chlorierte Kohlenwasserstoffe, Arzneimittelrückstände, Unkrautvernichtungsmittel. Schwermetallionen (z.B. Blei, Cadmium), Kalk, Salze und Mineralien verbleiben jedoch im Trinkwasser.
IONENTAUSCH
Ionentauscher oder Ionenaustauscher sind Materialien, die es ermöglichen, in Wasser gelöste Ionen durch andere Ionen der gleichen Art zu ersetzen. Ionentauscher werden in mit Austauschermaterial gefüllten Säulen oder Membranen angeboten. Ein Ionenaustauscher reinigt das Wasser von harten Ionen wie Kalk und reichert es mit Natriumionen an. Filterkartuschen und fest installierte Anlagen müssen regelmäßig ausgetauscht bzw. regeneriert werden. Der Ionenaustausch geschieht durch die Eigenschaft dieser Stoffe, im Wasser in elektrisch geladener Form als Ionen vorzuliegen. Der Kationenaustauscher tauscht positiv geladene Teilchen wie Calcium, Kalium, Magnesium, Cadmium, Cäsium, Blei, Kupfer oder Aluminium gegen Wasserstoff- oder Natriumionen aus. Der Anionentauscher tauscht Nitrite, Nitrate, Phosphate, Bromide, Hydrogensulfate oder Iodide gegen Hydroxid- oder Chloridionen aus.
UMKEHROSMOSE
Die Umkehrosmose ist im Vergleich zum Aktivkohlefilter eine sehr junge Technologie. Bei diesem Verfahren wird das zu reinigende Wasser unter Druck durch eine halbdurchlässige Membran gepresst. Die Öffnungen in der Membran sind so klein, dass nur Wassermoleküle passieren können. Alle anderen im Wasser gelösten Partikel oder Moleküle werden von der Membran zurückgehalten. So entsteht sehr reines Wasser. Leider hält die Membran auch Magnesium- und Kalzium-Ionen zurück. Diese Bestandteile natürlicher Mineralien braucht der Mensch, um gesund zu bleiben. Wer nur durch Osmose gefiltertes Wasser trinkt, sollte diese Mineralien mit geeigneten Lebensmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln zu sich nehmen. Dafür gelangen keine Bakterien und Keime durch die Membran ins Trinkwasser.
Durch die Umkehrosmose sinkt der pH-Wert des Wassers auf etwa 6. Das leicht saure Osmosewasser kann Metalloberflächen angreifen. Menschen mit empfindlichem Magen vertragen dieses Wasser nicht so gut. Osmoseanlagen müssen regelmäßig gespült werden und ab einer bestimmten Menge gelöster Mineralien im Leitungswasser kann die Osmosemembran auch verstopfen und unbrauchbar werden. Einige erhältliche Filter bieten auch eine Kombination der verschiedenen Filtermethoden und garantieren somit bei fachgerechter Anwendung einen hohen Reinheitsgrad des gefilterten Wassers.
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